Die Henkerstochter und der Fluch der Pest
(Die Henkerstochter-Saga 8)
Sommer 1679. Die Pest, die bereits in Wien wütet, breitet sich in Bayern aus. Der Schongauer Scharfrichter Jakob Kuisl wird von einem Pestkranken aufgesucht… mehr
Historischer Kriminalroman • Ullstein Taschenbuch • 736 Seiten
ISBN 9783548291963 • Erscheinungstermin: 13.05.2020
Inhaltsangabe
Leseprobe
Im Allgäu, Anno Domini 1679
Der Tod kündigte sich an mit leisem Fiepen.
Cornelius van Leyden dachte zunächst an Kinderstimmen, an entferntes Jammern und Wimmern, doch dann ähnelte es eher einem Kichern. Ja, da kicherte jemand! Erschrocken öffnete van Leyden die Augen, er spürte das Blut im Kopf rauschen. Um ihn herum war nichts als Schwärze. War er etwa erblindet? Er versuchte, sich aufzurichten, doch offenbar war er nicht nur blind, sondern auch gelähmt. Wie sonst ließ es sich erklären, dass er sich überhaupt nicht rühren konnte? Oder war er bereits tot, war das hier die Hölle?
Nachdem er sich eine Weile prüfend hin und her geschoben hatte, kam Cornelius van Leyden zu dem Schluss, dass er weder gelähmt noch in der Hölle war, sondern mit Bändern gefesselt, dicken Lederriemen, die über Brustkorb, Arme, Bauch und Beine liefen. Wie ein Paket verschnürt lag er auf einer Art Bett in einem stockdunklen Raum, vermutlich einem Kerker. Ein Umstand, der ihn eher erleichterte als ängstigte.