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FOTO: FRANK BAUER

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Coole Songs für Kids: Kuno Kettenstrumpfs Lieder-Schatztruhe ist erhältlich!

Die lang erwartete Lieder-CD zu den „Kuno Kettenstrumpf“-Kinderbüchern von Bestseller-Autor Oliver Pötzsch (erschienen im Thienemann Verlag). Mit Songs, Raps, Balladen, Gedichten und Geschichten von Rittern, Drachen, Feen und anderen Wunderwesen – gesungen und mit der Gitarre begleitet vom Autor selbst. Für die kleinen und großen Freunde von Kuno Kettenstrumpf, dem tapferen, frechen, liebenswürdigen Ritter aus dem Feenland Ost. Ein Land, das so weit weg ist, dass man nicht mal mit der Rakete hinkommt, dafür aber mit dieser CD …

„Kuno Kettenstrumpfs Lieder-Schatztruhe“ ist ein musikalisches Schatzkästchen. Alle Figuren aus den Büchern rund um Ritter Kuno Kettenstrumpf bekommen hier ihre eigenen Lieder: Kunos bester Freund Prinz Nepomuk mit seinem rasend schnellen Skateboard; die Fee Laureana, die Zaubertränke für gute Schulnoten und gegen langweilige Tanten braut; das Burgfräulein Konstanze, mit dem der Ritter heimlich tanzt; aber auch der böse Zauberer Balduin mit seinem grauslichen Lachen und der Räuber Rasputin, der eigentlich gar nicht mehr böse sein will. Lieder für Kinder ab dem Vorschulalter bis zur vierten Klasse Grundschule. Alle Texte im Booklet mit den jeweiligen Akkorden zum Mitspielen auf Gitarre oder Klavier.

Exklusiv erhältlich bei Amazon und iTunes

Hier reinhören:

 

Histocouch.de kürt „Der Spielmann“ zu Buch des Jahres 2018

Die Jury der Histocouch – das Onlinemagazin für historische Romane – hat Oliver Pötzschs „Der Spielmann“ (List Verlag) zum Buch des Jahres 2018 gewählt.

„Durch den Einbau eines mysteriösen und kriminaltechnischen Handlungsstrangs überzeugt das Werk mit einem gleichbleibend hohen Spannungsbogen und fesselt den Leser über 780 Seiten. Es ist eine packende Geschichte, die interessante Details aus der Epoche erzählt und dem Leser den Eindruck vermittelt, alle Begebenheiten selbst zu erleben“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Die Ausführliche Begründung und alle weiteren Infos zur Auszeichnung finden Sie unter Histocouch.de

Der Spielmann: Interview

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Geschichte um den historischen Faust zu schreiben?
Seit meiner Jugend bin ich Faust-Fan, wie vermutlich viele andere. Umso mehr hat es mich gewundert, dass noch niemand einen Roman über die historische Figur des Johann Georg Faustus geschrieben hat. Immerhin hat er ja wirklich gelebt. Ein fahrender Astrologe, Zauberer und Quacksalber — und das an der Grenze zwischen Mittelalter und Renaissance — was für eine tolle Romanfigur!

Hat Ihre Henkerstochter-Saga Sie beim Schreiben beeinflusst?
Ein paar düstere Elemente sind sicher eingeflossen, aber im Grunde war ich ganz froh, mal was anderes zu schreiben. Die Scharfrichter-Familie Kuisl, die ja meine Ahnen sind, und ich – wir brauchen einfach mal eine Pause voneinander. Da geht es uns wie den meisten Familien.

Wer ist Ihre Lieblingsfigur in Der Spielmann und warum?
Sicher Faust selbst. Dieses Faustisch-Grüblerische, nie Zufriedene, das man den Deutschen ja allgemein nachsagt, ist ein  wesentlicher Charakterzug von mir. Fragen Sie meine Frau, die hat gelegentlich darunter zu leiden …

Worauf darf man sich im zweiten Teil freuen?
Ich will noch nicht zu viel verraten, aber Fausts Reise ist sicher noch nicht zu Ende. Wenn man den historischen Quellen glaubt, hat er sich ja bei einem alchimistischen  Experiment in Staufen im Breisgau in die Luft gejagt. Inwieweit der Teufel da seine Hände mit im Spiel hatte, und ob Faust wirklich starb …
Wer weiß? Wer einen Pakt mit dem Teufel schließt, muss mit allem rechnen.

Der Spielmann – Hintergrund

Dieses Buch verdanken meine Leser einem Zufall. Vor einigen Jahren war ich auf Lesereise in der Gegend von Karlsruhe, als just mal wieder die Lokführer streikten. Ich saß in einer kleinen Stadt namens Bretten fest und kam nicht mehr heim. Sämtliche Mietautos Deutschlands befanden sich bereits in den Händen gewiefter Geschäftsreisender, die wohl schon früher als ich den Braten gerochen hatten. Auch alle Busse waren bereits ausgebucht.
Also machte ich aus der Not eine Tugend. Ich verlängerte meinen Hotelaufenthalt, lieh mir ein Fahrrad aus und erkundete den schönen Kraichgau. Auf diese Weise kam ich in einen winzigen Ort namens Knittlingen. Es gab dort eine alte Steinkirche, einen winzigen Kirchplatz, der den Namen ‚Platz‘ eigentlich nicht verdient, und daneben ein Haus, auf dem eine Plakette angebracht war. Darauf stand: Geburtshaus von Dr. Johannes Faust, 1480 bis

1540 Verwundert stieg ich vom Fahrrad ab und trat näher. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich immer gedacht, dass Faust nur eine Sagengestalt war. Sollte es ihn wirklich gegeben haben? Neben Fausts Geburtshaus befand sich ein klei nes Museum, das glücklicherweise offen hatte. Ich ging hinein und lernte dort einen Quacksalber, Astrologen, Wahrsager, Alchimisten, Scharlatan, weisen Doktor und listigen Beschwörer kennen, der um das Jahr 1500 gelebt und nach seinem Tod bei einem alchimistischen Experiment eine erstaunliche internationale Karriere gemacht hatte — und das, obwohl es nur eine Handvoll Quellen über ihn gibt.
In diesem Moment wusste ich, dass ich einen Roman über diese deutscheste aller Sagengestalten schreiben würde.
Seitdem bin ich Faust durch ganz Deutschland und darüber hinaus gefolgt. Ich besuchte die Orte, an denen er Spuren hinterlassen hatte, ver tiefte mich in das Lehrwesen der alten Heidelberger Universität und reiste über die Alpenpässe bis nach Venedig. Um das Tempo der damaligen Zeit nachzuempfinden, war ich oft mit dem E-Bike unterwegs. Das gab mir die Möglichkeit, vormittags eine gehörige Strecke zurückzulegen und nachmittags meine Rechercheergebnisse zusammenzufassen. Auf diese Weise bin ich bislang einige hundert Kilometer gefahren, und es werden sicher noch viel mehr werden. Faust war eben ein Reisender …

Geschrieben habe ich dieses Buch zum größten Teil am Ammersee in einem Schäferwagen, den mir ein Schreiner aus der Schwäbischen Alb nach meinen Vorstellungen gebaut hat. Mit alten Fenstern und Speichenrädern, ganz aus Holz, nur beim Ofen habe ich mich für Gas statt Kohle entschieden. (Faust hätte es vermutlich genauso gemacht, er war seiner Zeit ja schon damals voraus.) Auf diese Weise überkam mich gelegentlich das Gefühl, mit Faust und seinem Lehrmeister Tonio in dessen Gauklerwagen über die alten Poststraßen des Reichs zu rumpeln, immer unterwegs, ohne festes Ziel — begleitet von schrecklichen Kreuzschmerzen.

Nun, zumindest eines weiß ich jetzt, nach all den Monaten bei Schnee, Regen, Hagel und Sonnenschein in meinem winzigen, zugigen, und trotzdem sehr kuschligen Schäferwagen: So ein moderner Caravan-Camper mit Klimaanlage, Chemie-Klo und vier Kochplatten birgt durchaus gewisse Vorteile. Fausts Geist hätte ich jedoch darin nie gefunden.