Der Spielmann: Interview

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Geschichte um den historischen Faust zu schreiben?
Seit meiner Jugend bin ich Faust-Fan, wie vermutlich viele andere. Umso mehr hat es mich gewundert, dass noch niemand einen Roman über die historische Figur des Johann Georg Faustus geschrieben hat. Immerhin hat er ja wirklich gelebt. Ein fahrender Astrologe, Zauberer und Quacksalber — und das an der Grenze zwischen Mittelalter und Renaissance — was für eine tolle Romanfigur!

Hat Ihre Henkerstochter-Saga Sie beim Schreiben beeinflusst?
Ein paar düstere Elemente sind sicher eingeflossen, aber im Grunde war ich ganz froh, mal was anderes zu schreiben. Die Scharfrichter-Familie Kuisl, die ja meine Ahnen sind, und ich – wir brauchen einfach mal eine Pause voneinander. Da geht es uns wie den meisten Familien.

Wer ist Ihre Lieblingsfigur in Der Spielmann und warum?
Sicher Faust selbst. Dieses Faustisch-Grüblerische, nie Zufriedene, das man den Deutschen ja allgemein nachsagt, ist ein  wesentlicher Charakterzug von mir. Fragen Sie meine Frau, die hat gelegentlich darunter zu leiden …

Worauf darf man sich im zweiten Teil freuen?
Ich will noch nicht zu viel verraten, aber Fausts Reise ist sicher noch nicht zu Ende. Wenn man den historischen Quellen glaubt, hat er sich ja bei einem alchimistischen  Experiment in Staufen im Breisgau in die Luft gejagt. Inwieweit der Teufel da seine Hände mit im Spiel hatte, und ob Faust wirklich starb …
Wer weiß? Wer einen Pakt mit dem Teufel schließt, muss mit allem rechnen.